Vergleichen mit anderen Menschen, was bedeutet das eigentlich? Wir haben ein Bild von anderen Menschen, wir sehen meist die positiven Seiten, da viele Menschen natürlich ihre Schwächen öffentlich verstecken und nur die schönen Urlaubsbilder und frohen Momente ihres Lebens preisgeben. Ehrlich, welche Person würde auch schon Bilder seiner Hämorrhoiden auf Facebook stellen oder freudig erzählen, dass sie sich grade wieder Chips und Süssigkeiten gekauft hat und diese danach alleine zu einem zweitklassigen Film konsumiert hat, weil sie sich ungeliebt fühlt?
Ein Beispiel dazu aus meinem eigenen Leben: Der da drüben kann viel besser Gitarre spielen als ich!
Fragen, die ich dazu aber nicht beantworten kann:
- Übt er jeden Tag acht Stunden, weil er sonst kein Hobby hat?
- Wurde er schon mit drei Jahren von seinen Eltern gefördert?
- Hat er ein bestimmtes Ziel, zum Beispiel für einen Talentwettbewerb zu üben?
- Hat er eine andere Motivation als ich und will mal damit Geld verdienen, während ich einfach nur zum Spaß an der Freude spiele?
- etc. etc. etc.
Wir Menschen sind in vielen Aspekten so unterschiedlich, dass ein Vergleich ähnlich ist, als würde ein Apfel sich mit einem Stein vergleichen. Der Stein beneidet den Apfel, weil dieser süss schmeckt und der Apfel beneidet den Stein, weil dieser nicht zerbricht, wenn er auf den Boden fällt. Sie sind aber so grundverschieden und haben ihre eigenen Fähigkeiten, dass jeder Vergleich irrelevant ist.
Seine schlechten Seiten mit den guten Seiten, wohlgemerkt einer Fantasie über andere, zu vergleichen ist der perfekte Nährboden für alle schlechten Gefühle und für jegliche Selbstverleugnung.
Meiner Meinung nach ist der einzig zulässige Vergleich jener mit sich selbst zu einem anderen Zeitpunkt, wenn man sich Ziele gesetzt hat und sein vorrankommen messbar machen möchte oder seine Entwicklung verfolgen will. Dies kann auch dienen, um unerwünschte persönliche Entwicklungen frühzeitig zu erkennen und aufzuhalten.
Worauf man sich allerdings wirklich fokusieren sollte ist auf den Moment, in dem man seine Möglichkeiten oder Fähigkeiten nützt. Indem man Spaß und Freude an der Sache hat, die man grade ausübt, man seine Einzigartigkeit auslebt. Denn so wird man besser, verglichen mit sich selbst und vor allem zufriedener im Leben und genießt den Weg dorthin noch mehr.
Foto: Martin Schlachter / Norwegen
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