Die Art zu Reisen ist vielfältig und die Wahrnehmungen sind unterschiedlich. Für mich selbst habe ich entdeckt, dass ein Hetzen von einer Attraktion zur nächsten und ein damit verbundenes quasi Abarbeiten einer "Muss ich ein Foto damit/davon haben"-Liste nicht zur Definition einer hochwertigen Zeitqualität passt.
Reisen geht für mich irgendwie Hand in Hand mit Entdecken, mit einem Aufsaugen der lokalen Atmosphäre. Unter Druck durch einen Stadt zu laufen oder einen Landstrich zu bereisen nimmt die Möglichkeit, die kleinen filigranen Details und die verborgene Schönheit zu finden. Natürlich haben auch bekannte und berühmte Plätze ihren Reiz, allerdings ist da noch viel mehr, wenn man sich weiter in unbekannteres Terrain wagt. Ich bewege mich oft abseits der Wege, dort wo die Stadt ruhiger ist, wo Menschen abseits von Glamour wohnen. Ich beobachte gerne, wie sich das Aussehen von Straßenzügen ändert, wie unbekannte Ort ihren ganz eigenen Flair entwickeln. Am liebsten setze mich gerne zu den Einheimischen in ein kleines Lokal, das meist nicht sehr trendig aussieht und versuche herauszufinden, was sie lokal trinken und essen, oft auch obwohl mich keiner wirklich versteht. Versuche das Ambiente und die Stimmung einzufangen, die nicht durch Kommerzialisierungsdrang verfärbt ist. Und bekomme dadurch meist auch ein ganz anderes gesamtheitliches Bild von Orten, ihren Vorteilen, ihren Problemen, ihrer Besonderheiten und dergleichen, als es in vorgefertigten Büchern oder online-Führern gezeichnet ist.
Es ist auch ein wunderbares Gefühl, wenn man einfach innehalten kann, wenn es einem grade besonders gut gefällt. Das geht sogar soweit, dass ich immer wieder an Plätze, die ich besonders gerne mag, zurückkehre und immer neue Dinge entdecke, die ich vorher noch nicht gekannt habe.
Dies lässt sich durchaus auch auf die eigene Hauptlebensumgebung übertragen, in der man oft mit starrem Blick gradeausläuft, ohne links und rechts zu blicken, doch dies wird in einem zukünftigen Eintrag ein Thema sein.
Zu diesem Thema empfehle ich einen Dokumentarfilm von Max Kastner - "Copenhagen Dreams / Drømme i København". Dieser versucht die physische Einheit der Stadt darzustellen, ganz ohne Menschen in den Mittelpunkt zu stellen, um klar herauszustreichen, wie sehr wir von der von uns geschaffenen Umgebung und der Atmosphäre beeinflusst werden und wie sehr wir wiederum durch unseren Lebensstil unsere Umgebung einen Einfluss nehmen.
Untermalt wird der Film mit der neoklassischen Komposition des Isländers Jóhann Jóhannsson, dessen Soundrack ich nur wärmstens empfehlen kann.
Trailer zu Copenhagen Dreams mit dem Stück "Here, they used to built ships"
Copenhagen Dreams Soundtrack
Copenhagen Dreams Soundtrack
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