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Sonntag, 22. Juni 2014

Eine persönliche Katharsis / A personal catharsis

This post is bilingual, please scroll down for the english version. (I am working on something more convenient)

Neulich las ich über ein kleines Dorf namens Vilcabamba in Ecuador. Es wird auch "Tal der Langlebigkeit" genannt, weil die Menschen dort normalerweise um die einhundert Jahre alt werden, manche erreichen sogar die 120 Jahr-Marke. Ich habe ausserdem erfahren, dass es keinen gesicherten Hinweis gibt, warum diese Langlebigkeit dort auftritt. Wissenschaftler haben versucht dies herauszufinden und haben auch einige Vermutungen geäußert, sogar behauptet, dass die Einheimischen ihr Alter fälschen würden. Trotzdem kann man nicht über das Faktum hinwegsehen, dass es extrem viele gesunde alte Menschen dort gibt.
Der Reporter, dessen Geschichte ich las, berichtete von einer unglaublich starken Ruhe der Menschen in sich, eine Gelassenheit und komplette Zufriedenheit mit dem Leben, auch wenn diese Menschen arm sind und keine Luxus haben wie wir ihn gewohnt sind. Darüberhinaus arbeiten sie bis ins hohe Alter, bis ihre Kräfte sie verlassen. Dennoch strahlen diese Menschen eine innerlich manifestierte Entspannung aus, die fesselnd wirkt.

Ich habe dies gelesen, als ich gerade in der Ubahn in Berlin saß. Ich habe vom Buch aufgesehen und in die Gesichter der Menschen um mich geschaut und versucht, meine Empathie zu nutzen um die Atmosphäere zu erfassen. Natürlich habe ich die Menschen angelächelt, weil ich grade eine gewisse Erleichterung fühlte. Nur ein Mädchen hat zurückgelacht, der Rest der Menschen wirkte eher verärgert oder war gestresst am Reden oder schaute während der ganzen Zeit, die sie dort saßen, in ihr Telefon. Das Gegenteil von Vilcabamba war um mich herum.
Und dann schaute ich mich selbst in einer Glasscheibe an und dachte, ich bin wahrscheinlich selbst eines dieser Gesichter für eine gewisse Zeit meines Lebens. Ich habe sicherlich mehr Luxus als diese Menschen in Ecuador und bin immer noch nicht zufrieden oder schätze das Leben mit einer Gelassenheit, die ich als angemessen empfinden würde. Über diese Dinge habe ich in den letzten Wochen sehr viel nachgedacht, wegen meines Umzugs zu einem Ort, an dem ich kaum Menschen kenne verbringe ich viel Zeit alleine in meiner Wohnung oder der Natur. Ich nenne das mein persönliches Kloster weil ich mich selbst mit jeder Woche die vergeht dabei sehr viel besser kennenlerne. Das ist erleuchtend und der Prozess bringt mich zu mehr Selbstliebe denn je.

Was letzten Endes nicht ohne eine gewisse Unruhe kommt. Nachdem ich mir nach Jahren der Depression und negativen Emotionen ein Leben aufgebaut habe, das ich auch gerne lebe bin ich natürlich etwas stolz darauf und im selben Moment ist da dieser stressende Gedanke, dass da immer mehr sein muss, dass ich höhere Ziele und größere Träume erreichen muss.

Kennst du diesen Moment?

Obwohl ich gerade erst umgezogen bin und einen interessanten neuen Job habe denke ich bereits daran, wie ich etwas arbeiten könnte, bei dem ich meine Stärken noch besser nutzen kann, als ich es jetzt tue, wie ich mit mehr und unterschiedlichsten Menschen in Kontakt treten kann, wie ich anderen noch mehr helfen kann, was in meiner Arbeit immer ein Hauptantriebsmotor war. Sollte ich wieder für mich selbst(ständig) arbeiten, wie ich es schon einmal finanziell nicht erfolgreich versucht hatte und eine zusätzliche Ausbildung und Beschäftigung nebenbei oder gar Vollzeit finden?
Ich fühle bei dem Thema keine Gelassenheit wie die Menschen von Vilcabamba und dabei ist Gelassenheit alles, was ich in meiner Katharsis finden will. Ich arbeite hart daran zu wissen, was ich mit meiner Zeit tun soll und wie ich das meiste aus ihr machen kann und kämpfe mit dem Prozess, obwohl ich überzeugt davon bin, meinen Traum zu finden, denn dazu entscheide ich mich mehrmals täglich und dazu motiviere ich mich, wenn es mir nicht so gut geht.

Kennst du den Moment, wenn das eigene Denken einen weiter in das Paradoxon des eigenen Lebens führt? Jetzt habe ich einen Punkt erreicht, an dem ich mehr Zeit mit Menschen verbringen will und mehr Reisen will, denn das liebe ich. Ich suche nach mehr Zeit, um mit Menschen zu reden, Zeit, einigen zu helfen und zu inspirieren, mich von anderen inspirieren zu lassen und noch mehr um den Globus zu reisen, als ich es bisher schon verfolge. Ironischerweise habe ich einen Punkt erreicht, an dem mir mein Lebensstil es mir erlauben würdet, alle Ressourcen dafür zu haben ausser genügend Zeit.
Ich jage der Zeit im Kreis hinterher, wie der Hund seinem eigenen Schwanz und bis jetzt habe ich nicht verstanden, dass das einfachste Prinzip zu mehr Zeit zu kommen mehr Gelassenheit ist und mehr Zufriedenheit mit dem, was man bereits hat. Deswegen geht es jetzt darum, mich für mehr Ruhe zu entscheiden, um herauszufinden, wohin ich als nächstes zielen soll und den entspannten Zustand als eine Art Schleuder zu benutzen, um mich zu meinen Träumen zu schießen, die ich mit meinen Stärken und der Kraft, die aus diesem Zustand kommt, erreichen kann.

Bindest auch du Gelassenheit in dein Leben ein?

Wenn ein Fremder dir ins Gesicht blicken würde, was würde er sehen? Was siehst du?

Wie wäre es mit etwas Zeit in einem "persönlichen Kloster", um mehr über sich herauszufinden?

Was ist dein größter Traum, welchen du noch nicht verwirklicht hast oder vielleicht noch gar nicht kennst? 

 Berlin aus dem Fenster am Abend / Berlin out of the window at dusk

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Recently I read about a small village in Ecuador called Vilcabamba. It is also called the "Valley of Longlivety" because people there usually get to the age of onehundret years some even reaching the 120 mark. From my sources I also learnt, that there is no certain evidence, why this longlivety occurs. Scientiests have tried to figure out and made various claims why this is happening and even though it is not sure what causes this or if the inhabitants state their true ages, the number of healthy people in real old age is still a factor no researcher can't deny.
The reporter whose story I read reported of a unbelivably strong calmness and serenity, a complete contentedness with life, even though those people where poor and didn't have any luxury like we are used to. Moreover they worked until very high ages, as long as they had the strength to do so. Still, the internal relaxed state those people were emitting has been reported as captivating.

I read this while I was sitting in a metro train in Berlin. I looked up, I watched the faces of the people around and tried to use my empathy to test the atmosphere around me. And of course I smiled at the people around, because I was feeling some kind of relief. Only one girl was smiling back, the rest was looking really grumpy, some very stressful talking or looking at their phones every single second they sat there.The exact opposite of Vilcabamba was around me.
And I looked at myself in a glass panel and thought, I might be one of those faces to a certain amount of the time. I have a lot more luxuries than those people in Ecuador and I am still not content or don't value life with a calmness I would appreciate. I had thought a lot about these things the last few weeks, because of my move to a place where I barely knew anyone I spend a lot of time alone in my apartment or nature. I called this my personal monastery because I am getting to know myself better with every week that passes. This is enlightening, the process makes me love myself more than ever.

Which after all does not come without a certain uneasiness. Having established a kind of life I like to live after being through years of depression and negative emotions is something I am a bit proud of and in the same moment there is the yet stressful thought, that there has to be more, that I have to achieve more dreams and higher goals.

Do you know this moment?

Even though I just moved and have an interesting new job, I already think of how I can get a profession where I can use some of my strengths even more than I do now, how can I connect with more and different kind of people, how can I help others even more, which has always been a prime motivator in my work. Should I work for myself again, as I already did once and failed financially and get another education and vocation on the side or even full time?
I don't feel a calmness like the inhabitants in Vilcabamba and yet it is all I want to get out of my catharsis. I am pushing myself to know what to do with time and how to get the most out of it and struggling with the process, even though I am determined to find my dream, I choose to several times a day and motivate myself every time I am down.

Do you know the moment when you're own thinking leads you deeper into the paradoxon of your own life? Yet, I reached a point where I want to spent more time with people and do more of the travelling I love. I am really looking for more time to talk to people, to help and inspire some, to get inspired by others and travel around the globe more than I even do now. Ironically I reached the point where my lifestyle does allow me to have enough resources for travelling like I do except for enough time...
I am chasing time like a dog chases his own tail, in circles, not having understood until now, that the basic principle to get more time is to be more calm, more serene and more content with what you have got. So now it is about choosing more calmness to figure out where to aim next and then use the contentedness and relaxed state as a slingshot, to shoot me into my dreams which I can achieve with my strengths I have and the power that comes from that state.

Do you invite calmness into your life?

If a stranger looked you in the eye, what would he see? What do you see?

How about some time in a personal monastery to find out more about yourself?

What is your biggest dream you have not achieved or you don't even know yet?

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