Nichts im Leben ist wirklich sicher und Wandel ist allgegenwärtig und sogar ein Naturgesetz. Wenn wir darunter leiden, dann weil wir uns gegen natürliche Veränderungen im Leben wehren und sie nicht wirklich annehmen und sehen können.
Ich stehe grade an so einem Scheideweg, ich ziehe 1200 km von meiner Heimatstadt weg, in der sich über 34 Jahre mein Lebensmittelpunkt mit Familie, ein soziales Netz, großartige Musik- und Kunstprojekte und viele fantastische Freundschaften gebildet haben.
Und jetzt setze ich die Schritte auf die weniger befahrene Strasse und gehe in ein komplett neues Leben in einer neuen Stadt mit neuen Menschen und Erfahrungen.
Manchmal hab ich wirklich ein wenig Panik davor und muss mich mit Meditation wieder herunterholen. Meist fühle ich aber einfach nur tiefen Respekt vor der Situation und ich spüre, dass alles gut wird, wenn ich mich nur darauf verlasse, dass ich gut genug bin, es auch zu schaffen.
Jeder ist gut genug, Veränderung zu bewältigen, man muss es nur zulassen. In sich hineinlassen. Fühlen, was das Richtige für einen ist.
Chancen, Entscheidungen, Veränderung. Diese drei Dinge sind untrennbar miteinander verbunden. Wir sollten niemals blind gegenüber den Chancen sein, immer mutig genug für Entscheidungen und doch respektvoll und offen für die entstehende Veränderung.
Das gute an der Auseinandersetzung mit der Veränderung war für mich, zu erfahren, wieviel ich über mich selbst schon weiß und wie ich mich in so einer Situation neu kennenlerne. Im Wandel erkennt man Facetten an sich, die einem vorher nicht so bewusst waren.
Was habe ich noch über die Freuden und Leiden der Veränderung herausgefunden:
- Jeder Wandel wird schmerzhaft, wenn man sich dagegen wehren will oder ihn verdrängen will, mit Alkohol, Essen, TV, Sport, ... Es zählt nur, der Veränderung ins Auge zu sehen und sie anzunehmen wie sie ist und wirken zu lassen.
- Jeder Wandel hat das Potential, einen selbst einen Schritt näher zu seinem eigentlichen Traum zu bringen. Sei die Veränderung auch noch so klein, ohne Aktion und Veränderung kann nichts Neues entstehen. Und auch die Träume selbst können sich verändern und sich immer mit uns selbst mit ändern. Alles ist hier im Wandel inbegriffen, auch Wechselwirkungen.
- Jeder Wandel ist die Chance zu etwas Größerem, etwas Neuem. Sogar der ultimativ schlimmste Wandel, wenn eine geliebte Person stirbt, kann uns die Endlichkeit des Lebens vor Augen halten und zeigen, dass wir das Leben ohne diese Person neu schreiben müssen. Und im Bewusstsein dieser Endlichkeit die beste Version unseres Lebens schreiben, die uns möglich ist.
- Jeder Wandel ist besser handzuhaben, je geringer die Erwartungen sind. Am Besten geht es mir, wenn ich an gewisse Aspekte gar keine Erwartungen habe, sondern die Dinge einfach kommen lasse und fühle, ob es passt oder nicht. Erwartungen führen in den meisten Fällen nur zu Enttäuschung, da das Leben andere Geschichten schreibt, als die, die wir gerne hätten.
- Jeder Wandel bringt uns mehr, wenn wir ihn voll akzeptieren und annehmen. Wandel hat keine wirkliche Wertigkeit, ist nicht gut oder schlecht, es ist einfach eine Transformation, die uns im Endeffekt immer weiter bringt in unserer Lebensgeschichte.
- Jeder Wandel ist eine Herausforderung und durch Herausforderungen wird man stärker und wächst innerlich zu einer noch besseren Version von sich selbst heran. Und aus der Akzeptanz dieser Herausforderungen wächst wieder größeres inneres Verständnis und langfristig auch innerer Friede heran, wenn man zu sich selbst sagen kann, man ist der Fels in der Brandung, den keine neue Welle umwerfen kann.
So freue ich mich auf alles was noch kommen mag, damit ich darin aufgehen kann und lernen kann. Und ich schätze die Chancen und den Neuanfang als das was sie sind. Und du?
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