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Montag, 22. Juli 2013

12 Punkte auf dem Weg zur Zufriedenheit - 7. Lernen zu Vergeben

Alle, wirklich jeder (ja hier generalisiere ich) wurde in seinem Leben schon einmal verletzt. Es wurde das Vertrauen ausgenutzt, gelogen, das Herz gebrochen usw.
Diese Ereignisse werden meist von einem Schmerz begleitet, der manchmal nach Tagen, Wochen oder Monaten verschwindet oder sich aber auch zu lange manifestieren kann und das Leben negativ beeinflusst, sich in neue Beziehungen einmischt. Der Teufelskreis aus Verletzung und Wut kann zu einer Falle werden, die schwere psychische Störungen mit sich bringt.

Ich weiß wovon ich spreche, ich habe Wut auf Menschen, die mir in der Jugend Probleme bereitet haben bis in meine späten 20er mitgeschleppt, bevor ich zu vergeben lernte. Die wichtigste Erkenntnis war: Vergeben bedeutet einfach nur selbst loslassen und sich befreien. Es hat Nichts damit zu tun, Dinge ungeschehen zu machen oder einfach zu vergessen.
Das zu lernen war allerdings nicht so einfach und erforderte konsequente Reflexion. Am Anfang steht wie immer der Entschluss, voll und ganz loslassen lernen zu wollen. Damit kommt dann recht schnell die Einsicht, dass jeder die Wahl hat, wie schwer ihn die Dinge mitnehmen. Niemand kann andere kontrollieren, aber jeder hat die volle Kontrolle über sich selbst. In ruhigen Stunden kann die Vorteile finden, die es für das eigene Leben hat, wenn man loslässt - Freiheit, Zufriedenheit, Lebensfreude... Kein Opfer sein ist die Devise, sondern ein aktiver Mitspieler im Leben.

Daher sollte man sich in Reflexion üben und dies in jedem Fall aus mehreren Perspektiven. Was könnte auch das Gegenüber dazu bewogen haben, so zu agieren. Kann man es verstehen? Was war die eigene Verantwortung dabei? Was kann man das nächste Mal tun, ähnliche Verletzungen zu verhindern?
Nach der Reflexion ist es auch immer angebracht, wieder im hier und jetzt zu leben, die Zeit der Verletzung ist vorbei, die Geschichte abgeschlossen und sie sollte auch nicht wieder und wieder erzählt werden. Durch bestimmte für sich selbst gefundene Techniken kann man dann wieder Frieden und Ruhe ins Leben einkehren lassen.

Ich wurde dazu kürzlich gefragt: Was ist mit süßer Rache? Diese ist wiederum nur Wut, die einem selbst meist mehr schadet und beeinflusst, als das Ziel der vermeintlichen Erleichterung. Die beste "Rache" ist es, ein zufriedenes, erfülltes Leben trotz Tiefschlägen bald wieder aufzubauen und voll zu leben.
Schließlich ist aus jeder Krise, welche uns nicht umbringt etwas zu lernen, dass uns im Leben weiterbringt und auf die nächste Stufe heben kann.

Retinafoto Martin Schlachter - Auf einer Ausstellung für Wahrnehmung aufgenommen

Sonntag, 14. Juli 2013

12 Punkte auf dem Weg zur Zufriedenheit - 6. Strategien für Bewältigungs-Szenarien finden

Jeder von uns leidet zu irgendeinem Zeitpunkt im Leben einmal unter Stress. Sei es durch ein negatives Ereignis, durch das Wegfallen etwas gewohntem, durch neue Situation, durch Überforderung etc.
Damit solche Lebensphasen nicht schädlich für Körper und Psyche werden, ist es nützlich, sich ein gewisses Arsenal an Strategien zurechtzulegen, die bei Stress abfedernd und lösend wirken können und schließlich auch unsere Batterien wieder aufladen. Wenn man vorbereitet ist, kommt man schneller zu Lösungen und muss nicht auf Herausforderungen verzichten, nur weil einem alles über den Kopf wächst.
Hierbei gilt wie immer im Leben, dass jeder von uns ein Individuum ist und somit selbst austesten muss, was für ihn selbst am Besten funktioniert.

Ich habe einige Strategien teilweise selbst, teilweise durch Inspiration von anderen gefunden. Einige sind miteinander verflochten, andere auch für sich ausführbar.

  • Zeit schaffen - Ist eine Voraussetzung für die meisten anderen Strategien. Es ist nötig, sich selbst soviel wert zu sein, dass man sich etwas Zeit für Positives gönnt.
  • Sport - nach einer Verausgabung ist Stress, Wut, Langweile, etc. oft wie weggeblasen, da der Körper die Energie in eine andere Richtung lenkt
  • Allein sein - eine kurze Auszeit und ein paar Gedanken mit sich selbst bringt oft neue Energie
  • Meditation - Selbsterkenntnis dient hier zum besseren Umgang mit den Emotionen, im Alltag reichen oft schon 5 Minuten, um sich besser zu fühlen (eine Art Mini-Meditation)
  • Tee trinken - eine Tasse Tee zwischendurch kann nicht nur eine wahre Wohltat sein, sondern auch einen entspannten Moment bringen
  • Zerstreuung annehmen - Ob man nun gerne schreibt, musiziert oder sich anders ausdrückt, jegliche Form von Ablenkung kann Stress und Probleme verarbeiten 
  • "The Big Picture" Der Blick aufs Ganze - Wie wichtig ist das Problem im gesamten Lebenskontext? Was sind die schlimmsten Auswirkungen? Der Schritt zurück in der Perspektive macht oft große Dinge sehr klein
  • Anvertrauen - mit Menschen über ein Problem offen sprechen, kann sehr beruhigend wirken
  • Professionelle Hilfe - wenn man selbst nicht mehr weiter kommt, kann auch ein professionelles Coaching oder eine Therapie (je nach schwere des Problems) zu neuen Anstössen führen
Es gibt natürlich noch eine Unzahl weitere Strategien und Möglichkeiten in der weiten Welt. Vielleicht bekomme ich ja einige als Reaktion auf diesen Artikel?


 Foto: Martin Schlachter / Nordseeküste




Sonntag, 7. Juli 2013

12 Punkte auf dem Weg zur Zufriedenheit - 5. Soziale Beziehungen und echte Freundschaft pflegen

Tiefe Zwischenmenschliche Beziehungen, sei es partnerschaftlich oder freundschaftlich und ein gutes soziales Umfeld mit sinnvollen zwischenmenschlichen Kontakten machen glücklich. Ich denke dies kann durchaus als Faktum hingestellt werden, ich habe in meiner Lebenserfahrung noch nichts Gegenteiliges erfahren oder berichtet bekommen.

Auch wenn nur wir selbst uns ändern und weiterbringen können, die richtigen Menschen gehen den Weg mit, sind mal ein Stück voraus oder lasse sich auch mal ein Stück mitnehmen. Ein gesundes Geben und Nehmen eben. Die Entscheidung, mit wem man seine Zeit verbringt sollte also weise und bedacht getroffen werden, sie kann sich auf den eigenen Weg auswirken.

Um zu Wissen, mit wem man sich umgeben sollte ist allerdings auch wichtig zu wissen, wohin man sich entwickeln möchte. Als krasses Beispiel, wenn ich ein Fitnessguru werden möchte, sollte ich wohl nicht mit Leute umgeben sein, die jeden Abend rauchend in einem Lokal sitzen und Alkohol konsumieren. Dies gilt natürlich noch viel mehr für emotionale Themen. Will ich frei wie ein Vogel sein, dann sollte ich mich nicht bei den Maulwürfen aufhalten.

Meine eigene Rolle als Freund kann ebenso als Coach oder Mentor auf gewissen Gebieten sein, wie anderen das für mich sind. Hier muss man auch zulassen, in mehreren Facetten zu sehen. Jemand, mit dem ich menschlich vielleicht Nichts auszutauschen habe, kann trotzdem eine musikalische Inspiration sein und so weiter...

Was sind also meiner Meinung nach die Eckpfeiler für eine tiefe und sinnerfüllte soziale Beziehung:
  • Verletzlichkeit – sich öffnen und ganz der sein, der man wirklich ist, ist eine Grundvorraussetzungfür jegliche Beziehung. Freunde sind auch die, die unsere wahren Emotionen sehen, auch wenn wir vorgeben jemand anders zu sein.
  • Vertrauen – geht einher mit dem Glauben, dass Gutes aus der Beziehung entsteht
  • Respekt – Meinungen, Glauben und Ansichten des anderen akzeptieren, diskutieren statt verurteilen
  • Ehrlichkeit – wer Nichts fürchtet, muss auch nichts Verstecken, es gibt keinen Grund dazu
  • Zuhören –Aufmerksamkeit, als hätte man grade Nichts zu sagen
  • Reden – den anderen Ansprechen, als hätte man eine Menge nützlicher Information weiterzugeben
Wenn man nach diesen Prinzipien lebt, werden viele Menschen ganz einfach aus dem Leben verschwinden. Nicht, weil man ihnen böse ist, sondern weil der Kontakt einfach keine sinnvolle Tiefe hat. Andere wiederum werden durch diese Ausstrahlung angezogen und man hat neue Chancen auf Erfahrungen und Wegbegleiter.


 Foto: Martin Schlachter - an einem Abend umgeben von feinen Menschen in Oberösterreich