Das Ego hat einen gewissen Schutzmechanismus und lässt gewisse Gedanken nicht so leicht an die Oberfläche dringen. Doch diese zurückgehaltenen Ideen oft genau jene, die aussagen, was wir wirklich im Leben wollen. Wenn man also über das Ego hinaus sich zu sich selbst verbindet, zu dem was wirklich verborgen in einem schlummert, kann man zu voller Authentizität und Freiheit gelangen und sich eingestehen, wie man wirklich ist und was man wirklich will.
Das Ego ist ein Konzept an sich und hat somit viele Erklärungsmöglichkeiten. Für mich scheint aber plausibel, dass dieses Ego in uns nie wirklich glücklich sein kann. Es fixiert sich immer nur auf jene Dinge oder Tatsachen, die fehlen und so entstehen daraus falsche Glaubenssätze wie "Ich brauche X damit ich glücklich bin." oder "Wenn Y eintrifft, dann bin ich glücklich." Der Lustgewinn ist aber immer nur von kurzer Dauer, da diese gewählten Ziele nicht Zufriedenheit und Glück darstellen. Diese sind, wie ich schon mehrmals erwähnt habe, keine Ziele, sondern ein Lebensweg.
Dinge, die dem Ego Kraft geben sind meistens getrieben von einer Feindseeligkeit oder negativen Emotionen, die einem zufriedenen Lebensweg im Weg stehen.
Was gibt es nun also für Möglichkeiten, das Ego in seine Grenzen zu weisen und die Weichen in Richtung Zufriedenheit zu stellen. Vieles davon hat mit Loslassen von in der heutigen Gesellschaft salonfähigen Mustern zu tun. Die für mich Wichtigsten davon, habe ich zusammengefasst:
- Loslassen von Gewinnen und Erfolg haben müssen, hin zum immer das einem Bestmögliche geben. Ich kann das geben was mit den mir zur Verfügung stehenden Mittel und Bedingungen möglich ist, trotzdem werde ich nicht immer gewinnen oder Erfolg haben.
- Loslassen von der Idee, immer Recht haben zu müssen, hilft zu mehr Zufriedenheit. Auch einmal sein lassen können, was andere sagen, nachgeben oder Dinge nicht persönlich nehmen ist ein Weg, dem Ego Wind aus den Segeln zu nehmen.
- Loslassen von dem Bedürfnis, immer mehr zu haben oder der besser als andere zu sein. Das Ego kann entkräftet werden durch Dankbarkeit und der Konzentration darauf, was man schon hat, anstatt sich darauf zu konzentrieren, was man nicht hat. Genauso hat jeder spezielle positive und negative Eigenheiten an sich, niemand kann per se besser sein als jemand anders.
- Loslassen von Ansehen und der Meinung anderer. Es ist schön und gut, wenn man Ansehen hat oder andere gut über einen reden. Jedoch ist Abhängigkeit von Anderen unabhängig von uns selbst und wenn man sich darauf konzentriert, lenkt es nur von der Stimme des eigenen Inneren ab, die uns sagt, was wir wirklich wollen und sind. Diese Stimme sollte immer die sein, der am meisten Gehör geschenkt wird.
Reiter am Strand in Holland - Foto: Martin Schlachter
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen